Rabbinat Nachrichten

Liebe Mitglieder  und befreundete Personen.

Am Dienstagabend, dem 3. September, beginnt der Monat Elul. Der letzte Monat des hebräischen Jahres, der Monat, in dem wir uns auf die hohen Feiertage – Rosch Haschana, Jom Kippur und Sukkot – vorbereiten.
Im Monat Elul stellen wir unsere innere Uhr ein, unsere jüdische Uhr, die immer zusammen mit unseren anderen Uhren tickt. Wir stellen unsere Uhr wieder auf den ersten Tag des Jahres ein, den Tag, an dem die Menschen geschaffen wurden – Adam und Chava -, die die Zeit messen und zählen konnten. Dies ist ein Monat, der uns einlädt, rückwärts zu gehen, rückwärts zu denken, rückwärts zu schreiten.
Wir bewegen uns in einem Rhythmus, der uns sowohl vorwärts als auch rückwärts führt, während wir uns dem ersten Tag des jüdischen Jahres, Rosch Haschana, nähern. An diesem Tag, der in unserer Liturgie als Gedenktag bekannt ist, geht es nicht nur darum, auf das neue Jahr vorauszublicken, sondern er ist auch tief im Akt der Erinnerung verwurzelt. Es ist eine Zeit, in der wir über unsere vergangenen Taten, unsere Geschichte und das Erbe, das wir mit uns tragen, nachdenken.
Das ist der Rhythmus von Elul: ein Tanz, der sich vorwärts, rückwärts und im Kreis bewegt, während wir uns den Hohen Feiertagen nähern. Das hebräische Wort für Feiertage, „Chagim“, bedeutet wörtlich „kreisen“, „umgeben“ oder „drehen“.
Ich hoffe, dass der Monat Elul uns Bewegungen in alle Richtungen beschert und uns daran erinnert, dass wir nicht immer in die Ferne schweifen müssen, aber dass es nicht weniger komplex, kompliziert und schwierig ist, in die Nähe zu kommen.
Rabbi Yosef Shlomo Kahaneman sagte nach der Mondlandung 1969: „Mensch, Mensch, du hast den Mond erreicht, aber hast du es geschafft, einen Schritt auf deine Mitmenschen zuzugehen?
Ich hoffe, wir können durch den Elul tanzen mit der Absicht, einen Schritt auf unsere Mitmenschen zuzugehen, auf unsere Lieben und, hoffentlich, auch auf uns selbst.

Herzliche Grüsse, Rabbi Avigail Ben Dor Niv

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